Die 10 wichtigsten Tipps für die perfekte Backofenpizza

30. Oktober 2024   •   

17 Minuten Lesedauer

Alles, was du für die perfekte Pizza im heimischen Ofen wissen musst – Teig, Temperatur und Techniken – für ein Ergebnis wie aus der Pizzeria.

Themen in diesem Beitrag:

Einleitung

Eine perfekte Pizza selbst zu backen – knusprig, aromatisch und ganz nach den eigenen Vorlieben belegt – ist ein kleines kulinarisches Abenteuer, das sich jeder zu Hause gönnen kann. In den letzten Jahren hat sich der Pizzabereich rasant weiterentwickelt, und immer mehr hochwertiges Equipment ist auf den Markt gekommen, das es ermöglicht, auch zu Hause Pizzen wie aus einem echten italienischen Pizzaofen zu backen. Moderne Pizzaöfen, die bis zu 450 Grad erreichen, sind ideal, um eine authentische neapolitanische Pizza mit ihrem charakteristisch luftigen Rand und dem zarten Boden zu zaubern.

Doch Pizza ist mehr als nur Neapel! Viele traditionelle Pizzastile, wie die römische Blechpizza „Pizza Al Taglio“ oder die hauchdünne Pizza Tonda, gelingen hervorragend im klassischen Haushaltsbackofen. Manchmal möchte man ohne viel Aufwand eine knusprige, lecker belegte Pizza genießen, ohne gleich auf Spezialgeräte zurückgreifen zu müssen.

In diesem Beitrag haben wir all unser Wissen aus jahrelanger Erfahrung und hunderten von gebackenen Pizzen zusammengetragen. Auch wir mussten anfangs Lehrgeld bezahlen und zahlreiche Kniffe ausprobieren, bis wir das perfekte Ergebnis im Haushaltsbackofen erreicht haben. Der Beitrag ist zwar etwas länger geraten, aber am Ende wirst du alles wissen, was es braucht, um eine tolle Pizza zu Hause zu zaubern – vom idealen Teig und der richtigen Backofentemperatur bis hin zum Einsatz von Pizzastein und Co.

Mit ein paar einfachen, aber wirkungsvollen Tricks lassen sich auch im normalen Backofen großartige Ergebnisse erzielen, die der italienischen Originalität nahekommen. Ob es der richtige Teig, die optimale Backofentemperatur oder der Einsatz eines Pizzasteins ist – kleine Anpassungen machen den großen Unterschied. In diesem Artikel erfährst du Schritt für Schritt, wie du den heimischen Ofen in deine persönliche Pizzeria verwandelst und die perfekte Pizza zauberst.

1. Pizzastein oder Pizzastahl?

Wer sich die Backtechnik eines professionellen Pizzaofens ansieht, stellt fest: Jeder echte Pizzaofen verfügt über einen eingebauten Pizzastein. Das ist kein Zufall, sondern ein klarer Hinweis darauf, wie wichtig die intensive Hitzeübertragung von unten für eine knusprige und perfekt gebackene Pizza ist. Der Pizzastein sorgt für die gleichmäßige Wärme, die den Boden knusprig werden lässt und gleichzeitig den Belag schont. Für den heimischen Backofen gibt es mit Pizzastein und Pizzastahl zwei effektive Möglichkeiten, diese Hitzequalität zu erzielen.

Beide Optionen – Stein und Stahl – bieten Vorteile, und je nach Vorliebe lohnt es sich, die spezifischen Eigenschaften zu kennen und auszuprobieren.

Vorteile des Pizzasteins:

Ein Pizzastein, meist aus Cordierit oder Schamotte, speichert die Hitze und gibt sie gleichmäßig an den Teig ab. Diese gleichmäßige Wärmespeicherung sorgt für einen knusprigen Boden und ein mildes Backergebnis, das auch für Brot und Flammkuchen ideal ist. Der Stein nimmt Feuchtigkeit auf, was besonders bei saftigen Belägen hilft, einen durchgehend knusprigen Boden zu bekommen.

  • Tipp: Den Pizzastein mindestens 45 Minuten auf dem Gitterrost auf der untersten Schiene im Ofen vorheizen, damit er die maximale Temperatur erreicht und die Pizza gleichmäßig knusprig wird.

Vorteile des Pizzastahls:

Ein Pizzastahl bietet gegenüber dem Stein eine noch höhere Wärmeleitung und kann dadurch die Hitze besonders schnell auf den Teig übertragen. Das Ergebnis ist ein besonders krosser Boden mit einer kürzeren Backzeit – ideal für alle, die eine Pizza im neapolitanischen Stil mögen, bei der die Pizza kurz und intensiv gebacken wird. Der Pizzastahl ist zudem äußerst langlebig und pflegeleicht.

  • Tipp: Der Pizzastahl muss ebenfalls mindestens 45 Minuten auf dem Gitterrost auf der untersten Schiene vorgeheizt werden, erreicht aber eine höhere Temperatur als der Stein und ermöglicht so eine Backzeit von 5 bis 6 Minuten bei maximaler Hitze.

Welche Wahl ist die richtige?

Wer eine schonendere, gleichmäßige Backweise bevorzugt und auch gerne Brot oder Flammkuchen backt, ist mit einem Pizzastein gut beraten. Der Pizzastahl hingegen eignet sich perfekt für eine extra krosse Pizza und eine kurze, heiße Backzeit, wie sie bei neapolitanischen Pizzen typisch ist. Beide Optionen bieten ihre eigenen Vorteile – probiere ruhig aus, was deinem Geschmack am nächsten kommt!

2. Pizza im Pizzablech

Das Backen der Pizza im Pizzablech bietet eine vielseitige Alternative zur klassischen Methode direkt auf einem Pizzastein oder Pizzastahl. Besonders für Pizzastile wie die römische „Pizza al Taglio“ oder eine klassische Blechpizza eignet sich diese Methode ideal. Mit verschiedenen Blechtypen und Formen lässt sich die Pizza auf die eigenen Vorlieben und Gegebenheiten anpassen – besonders praktisch, wenn man für mehrere Gäste backt.

1. Rund oder eckig – die Wahl des Formats:

Runde Pizzableche eignen sich hervorragend für klassische Einzelportionen und bieten den Vorteil, dass man mehrere Pizzen gleichzeitig vorbereiten und sogar vorbacken kann. Gerade bei Gästen oder bei Kindergeburtstagen lassen sich die Teiglinge im Blech bereits vorbereiten, sodass der Stress in der Küche deutlich reduziert wird. Die Pizzen können vorgebacken und kurz vor dem Servieren fertiggebacken werden – ideal, wenn Kinder oder Gäste beim Belegen mithelfen möchten. Rechteckige Blechformen wiederum sind ideal für die „Pizza al Taglio“, die traditionell in Stücken serviert wird und sich perfekt für größere Mengen eignet.

2. Aluminium oder Blaublech – die Materialwahl:

  • Aluminiumbleche leiten die Wärme schnell und gleichmäßig, wodurch der Pizzaboden eine gute Knusprigkeit erhält. Sie sind außerdem leicht und lassen sich gut handhaben, eignen sich jedoch am besten für Temperaturen bis etwa 250 Grad.
  • Blaublechbleche (aus kaltgewalztem, unbehandeltem Stahlblech) sind besonders langlebig und sorgen durch ihre hohe Hitzeaufnahme für einen intensiveren Bräunungseffekt. Sie müssen allerdings vor der ersten Benutzung eingebrannt werden und dürfen nicht nass gereinigt werden, um Rost zu vermeiden. Das Ergebnis ist ein besonders knuspriger Boden und ein rustikales Aroma, das bei Fans von traditioneller Pizza sehr beliebt ist.

3. Sollte das Pizzablech auf einem Pizzastein oder Pizzastahl verwendet werden?

Ja, das Pizzablech kann zusätzlich auf einem vorgeheizten Pizzastein oder Pizzastahl platziert werden, um eine intensivere Hitzeübertragung auf den Boden zu erreichen. Dies beschleunigt die Backzeit und sorgt für einen noch knusprigeren Boden. Besonders Blaublechbleche profitieren von dieser Kombination, da sie die Hitze des Steins oder Stahls schnell aufnehmen und weiterleiten.

4. Die richtige Temperatur und Backzeit:

Backe die Pizza im Pizzablech bei 220 bis 250 Grad für etwa 10–15 Minuten, je nach Dicke des Teigs und gewünschter Konsistenz. Die Hitzeverteilung im Blech ermöglicht eine gleichmäßige Garung, und wer eine stärkere Bräunung wünscht, kann das Blech für die letzten 2 Minuten auf eine höhere Schiene schieben oder die Grillfunktion kurz zuschalten.

Mit diesen Varianten lässt sich die Blechpizza flexibel und perfekt auf die eigenen Vorlieben anpassen – ob für die dünne und knusprige oder die rustikale und dickere Variante. Besonders für größere Runden und gesellige Anlässe ist das Pizzablech eine stressfreie und kreative Lösung.

3. Ober- und Unterhitze oder Umluft?

Für die perfekte Pizza im heimischen Backofen bieten sowohl Ober- und Unterhitze als auch Umluft ihre ganz eigenen Vorteile. Während Ober- und Unterhitze eine gleichmäßige, gezielte Wärme von unten und oben liefert, bringt die Umluftfunktion zusätzliche Bewegung in den Ofen und verteilt die Hitze schneller. Je nach persönlicher Vorliebe lohnt es sich, beides auszuprobieren, um herauszufinden, welches Ergebnis den eigenen Geschmack am besten trifft.

Vorteile von Ober- und Unterhitze:

Bei Ober- und Unterhitze wird der Teig schonend von beiden Seiten erhitzt. Diese gleichmäßige Wärmeverteilung eignet sich gut für eine Pizza, die einen knusprigen Boden und einen saftigen Belag haben soll. Die sanftere Hitze lässt den Teig gleichmäßig garen und hilft, den Belag saftig zu halten – ideal für eine klassische Pizza Margherita oder andere Varianten mit viel Käse und frischen Zutaten.

Vorteile von Umluft:

Die Umluftfunktion verteilt die heiße Luft im gesamten Ofen und sorgt für eine schnellere und oft intensivere Bräunung. Für alle, die es gerne knuspriger mögen oder eine Pizza mit einem dünneren, krossen Boden wünschen, kann Umluft eine interessante Alternative sein. Auch wenn mehrere Pizzen gleichzeitig gebacken werden sollen, hilft Umluft, eine gleichmäßige Hitzeverteilung auf allen Ebenen zu erreichen.

Damit der Belag bei Umluft nicht austrocknet, helfen ein paar einfache Tricks:

  • Belag sparsam dosieren: Weniger ist hier mehr – besonders bei Tomatensauce. Eine dünne Schicht verhindert übermäßiges Austrocknen, da sich die Feuchtigkeit gleichmäßig verteilen kann.
  • Käse als Schutzschicht nutzen: Lege den Käse möglichst nah an den Teigrand oder verteile ihn etwas dicker über empfindliche Beläge wie frisches Gemüse oder Kräuter. Der Käse schützt die Zutaten darunter und hilft, Feuchtigkeit zu bewahren.
  • Zusätzlicher Belag kurz vor Ende der Backzeit: Empfindliche Zutaten wie frischen Rucola oder dünne Schinkenstreifen am besten in den letzten ein bis zwei Minuten auf die Pizza geben. So erhalten sie nur einen kurzen Hitzeschub und bleiben frisch und saftig.

Beide Einstellungen haben ihre Reize und lassen sich je nach gewünschter Konsistenz der Pizza gut einsetzen. Ober- und Unterhitze unterstützt eine sanfte und gleichmäßige Garung, während Umluft für mehr Knusprigkeit und eine intensivere Bräunung sorgen kann. Experimentiere einfach mit beiden Modi und finde heraus, welche Einstellung für deinen Pizzastil am besten funktioniert.

4. Die optimale Backofentemperatur

Die richtige Backofentemperatur ist entscheidend, um eine Pizza zu bekommen, die außen knusprig und innen luftig ist. Während professionelle Pizzaöfen Temperaturen von bis zu 450 Grad erreichen, bringt ein herkömmlicher Haushaltsbackofen meist maximal 250 Grad – doch auch damit lassen sich großartige Ergebnisse erzielen, wenn ein paar einfache Grundregeln beachtet werden.

1. Den Ofen maximal vorheizen:

Für die beste Hitzeverteilung im Ofen ist es wichtig, diesen mindestens 45 Minuten vorher auf die höchste verfügbare Temperatur (meist 250 Grad) einzustellen. So kann sich der gesamte Garraum gleichmäßig aufheizen, was eine stabile Hitze von unten und oben sichert.

2. Backdauer im Auge behalten:

Eine optimale Backzeit für Pizza liegt bei 6–8 Minuten in einem sehr heißen Ofen. Länger sollte die Pizza nicht backen, damit der Boden knusprig bleibt, der Rand luftig wird und der Belag frisch und saftig bleibt. Beobachte die Pizza während des Backens und entscheide individuell, wann der perfekte Bräunungsgrad erreicht ist.

Extra-Tipp für das Finish:

Wer eine besonders knusprige Kruste und eine schöne Bräunung des Käses erzielen möchte, kann in den letzten 1–2 Minuten die Grillfunktion zuschalten – allerdings nur kurz, um die Pizza nicht zu verbrennen.

5. Auf welcher Schiene sollte die Pizza gebacken werden?

Die Wahl der richtigen Schiene im Ofen ist entscheidend für ein optimales Backergebnis. Da Pizza von unten eine intensive Hitze benötigt, um einen knusprigen Boden zu erreichen, ist die Platzierung im Ofen ein wichtiger Faktor, der je nach verwendeter Ausrüstung leicht variieren kann.

1. Unteres Drittel für knusprigen Boden:

Die Pizza sollte in der Regel auf der unteren Schiene oder im unteren Drittel des Backofens platziert werden. Hier wird der Boden am intensivsten erhitzt, wodurch er schön knusprig wird, während der Belag gleichmäßig gart. Diese Platzierung ist ideal, wenn ohne Pizzastein oder Pizzastahl gebacken wird und eignet sich für alle Pizzastile, die einen krossen Boden erfordern.

2. Bei Pizzastein oder Pizzastahl – ebenfalls untere Schiene:

Wenn ein Pizzastein oder Pizzastahl verwendet wird, sollte die Pizza ebenfalls auf der unteren Schiene gebacken werden. Der Pizzastein oder -stahl speichert die Hitze und gibt sie direkt an den Teig ab, sodass der Boden schneller und gleichmäßiger gart. Durch die intensive Wärme von unten bekommt die Pizza eine perfekte Kruste.

3. Mittlere Schiene für dickeren Teig oder „Pizza al Taglio“:

Für dickere Teigvarianten, wie die römische „Pizza al Taglio“ oder die klassische Blechpizza, kann die mittlere Schiene eine gute Wahl sein. Hier verteilt sich die Hitze gleichmäßiger über die gesamte Pizza, was besonders bei dickeren Böden oder bei reich belegten Pizzen hilfreich ist. So gart der Teig gründlich durch, ohne dass der Boden zu schnell dunkel wird.

4. Für den perfekten Abschluss – kurz auf die oberste Schiene oder mit Grillfunktion:

Für eine zusätzliche Bräunung des Belags oder des Randes kann die Pizza gegen Ende der Backzeit kurz auf die oberste Schiene geschoben oder die Grillfunktion für 1–2 Minuten aktiviert werden. So bekommt der Käse eine leichte Bräune, und der Rand wird noch knuspriger.

Die Wahl der Schiene im Ofen hat einen direkten Einfluss auf das Backergebnis der Pizza. Für eine klassische Pizza mit knusprigem Boden eignet sich die untere Schiene am besten, während die mittlere Schiene für dickere Pizzen ideal ist. Wer Lust auf etwas Extra-Knusprigkeit hat, kann die Pizza zum Schluss kurz unter den Grill schieben.

6. Wie lange sollte eine Pizza im Haushaltsofen gebacken werden?

Die Backzeit einer Pizza im heimischen Ofen hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie der Ofentemperatur, der Dicke des Teigs und der Art des Belags. Grundsätzlich gilt jedoch: Je heißer der Ofen, desto kürzer die Backzeit. Mit der richtigen Kombination aus hoher Temperatur und kurzer Backzeit lässt sich die ideale Textur erreichen – ein knuspriger Boden und ein saftiger Belag.

1. Die ideale Backzeit bei 250 Grad:

Bei einer Ofentemperatur von etwa 250 Grad – das Maximum bei vielen Haushaltsöfen – liegt die optimale Backzeit zwischen 6 und 8 Minuten. Beobachte die Pizza in den letzten Minuten genau: Der Rand sollte goldbraun und leicht aufgeblasen sein, und der Käse sollte geschmolzen und leicht gebräunt sein.

2. Kürzere Backzeiten mit Pizzastein oder -stahl:

Wenn ein Pizzastein oder Pizzastahl verwendet wird, kann die Backzeit oft um 1–2 Minuten verkürzt werden, da die hohe Wärmespeicherung und -übertragung den Boden schneller knusprig werden lässt. In diesem Fall reicht oft eine Backzeit von 5–6 Minuten, um die perfekte Konsistenz zu erreichen.

3. Die Temperatur und der persönliche Geschmack:

Wer den Boden besonders kross mag, kann die Pizza etwas länger im Ofen lassen, sollte aber darauf achten, dass der Belag nicht austrocknet. Ein guter Tipp ist, die Pizza lieber kürzer zu backen und anschließend für 1–2 Minuten die Grillfunktion zuzuschalten, um eine intensivere Bräunung zu erzielen, ohne den Teig zu übergaren.

4. Ein Blick auf den Rand als Indikator:

Der Rand ist ein guter Indikator dafür, wann die Pizza fertig ist. Wenn der Rand schön aufgegangen ist und eine goldbraune Farbe hat, ist das oft ein Zeichen dafür, dass auch der Boden knusprig ist und die Pizza bereit zum Servieren ist.

Mit diesen Backzeiten und Temperaturen lässt sich auch im heimischen Ofen eine Pizza zaubern, die außen knusprig und innen saftig ist – ganz nach persönlichem Geschmack.

7. Das richtige Mehl

Für eine authentische Pizza ist das Pizzamehl vom Typ „00“ das einzig wahre. Dieses italienische Spezialmehl wurde speziell für Pizzateige entwickelt und liefert die besten Ergebnisse: es ist besonders fein gemahlen, hat einen hohen Glutengehalt und macht den Teig elastisch und dehnbar – perfekt für einen luftigen Boden und knusprigen Rand.

Falls du kein Tipo „00“ zur Hand hast, geht zur Not auch Weizenmehl Typ 550. Auch dieses Mehl enthält mehr Protein als das übliche Haushaltsmehl (Typ 405) und sorgt für eine stabile Teigstruktur, die gut aufgeht. Der Teig wird damit zwar etwas fester als mit Tipo „00“, lässt sich aber dennoch gut verarbeiten.

Alternativen wie Dinkel- oder Vollkornmehl:

Wer etwas experimentieren möchte, kann auch einen Teil des Mehls durch Dinkelmehl oder Vollkornmehl ersetzen. Diese Mehlsorten verleihen der Pizza einen kräftigeren Geschmack und eignen sich gut, wenn man Wert auf einen etwas vollmundigeren, nussigeren Teig legt. Allerdings ist Dinkel weniger elastisch und Vollkornmehl macht den Teig dichter, weshalb es am besten nur teilweise mit Tipo „00“ oder Typ 550 gemischt wird.

Das richtige Mehl ist also entscheidend für eine Pizza mit optimalem Geschmack und Textur. Mit Tipo „00“ erzielst du das beste Ergebnis, doch auch mit Typ 550 oder einer Mischung aus Alternativen kannst du köstliche Ergebnisse erreichen.

8. Trockenhefe oder frische Hefe?

Ob Trockenhefe oder frische Hefe – beides funktioniert wunderbar für einen perfekten Pizzateig, und die Wahl hängt vor allem von persönlichen Vorlieben und der Verfügbarkeit ab.

Frische Hefe verleiht dem Teig oft ein leicht kräftigeres Aroma und bringt einen Hauch von traditionellem Backen mit. Sie erfordert meist eine etwas längere Gehzeit, was den Teig noch aromatischer macht.

Trockenhefe hingegen ist länger haltbar, unkompliziert zu lagern und daher praktisch, wenn es schnell gehen soll. Sie kann direkt ins Mehl gegeben werden und lässt sich besonders einfach dosieren.

Beide Varianten haben ihre Vorteile – wähle einfach die Hefe, die für deine Bedürfnisse am besten passt!

9. Das richtige Rezept

Rezept für 6 Pizzateiglinge à 280 g

Zutaten:

  • 1000 g Pizzamehl (Tipo 00)
  • 650 ml kaltes Wasser
  • 30 g feines Meersalz
  • 1–2 g frische Hefe

Zubereitung:

  1. Das Mehl in eine große Schüssel geben und die frische Hefe zerbröckeln.
  2. Das kalte Wasser nach und nach hinzufügen und den Teig langsam kneten, bis sich alle Zutaten verbunden haben.
  3. Das Meersalz hinzufügen und den Teig nochmals gut durchkneten, bis er geschmeidig und elastisch ist.
  4. Den Teig zugedeckt etwa 3 Stunden bei Raumtemperatur ruhen lassen.
  5. Nach der Ruhezeit den Teig in 6 gleichmäßige Teiglinge à ca. 280 g teilen und diese zu glatten Kugeln formen.
  6. Die Teiglinge in einen verschließbaren Behälter (z. B. einen Pizzaballenbehälter) geben und für 24 Stunden im Kühlschrank reifen lassen.
  7. Etwa 3 Stunden vor der geplanten Zubereitung die Teiglinge aus dem Kühlschrank nehmen, damit sie Raumtemperatur erreichen und sich leichter verarbeiten lassen.

Dieser lange Ruheprozess sorgt dafür, dass sich die Aromen im Teig optimal entfalten und die Hefe eine perfekte Struktur für die spätere Pizza schafft.

10. Alle Schritte auf einen Blick

Mit ein paar cleveren Kniffen lässt sich im Haushaltsbackofen eine Pizza zaubern, die dem Original aus dem Steinofen sehr nahekommt. Hier findest du eine praktische Schritt-für-Schritt-Anleitung, um die Pizza optimal vorzubereiten und zu backen:

  1. Teig zubereiten und ruhen lassen:Beginne mit einem gut vorbereiteten Teig. Lasse den Teig idealerweise mindestens 24 Stunden im Kühlschrank ruhen, damit er seine Struktur und sein Aroma entfalten kann. So wird der Boden locker und aromatisch.
  2. Ofen maximal vorheizen:Heize den Backofen mindestens 45 Minuten auf die höchste Temperatur vor (meist 250 Grad). Wenn du einen Pizzastein oder Pizzastahl verwendest, lege diesen von Anfang an auf die unterste Schiene des Ofens, damit er die nötige Hitze speichern kann.
  3. Teiglinge vorbereiten und ausrollen:Teile den Teig in die gewünschte Anzahl an Portionen und forme Kugeln daraus. Rolle die Teigkugeln auf einer bemehlten Fläche vorsichtig zu einem dünnen, gleichmäßigen Pizzaboden aus, ohne die Luft aus dem Rand zu drücken – das sorgt später für einen lockeren und knusprigen Rand.
  4. Pizza vorbacken:Bestreiche den Pizzaboden zunächst nur mit Tomatensauce und schiebe ihn für 1–2 Minuten in den Ofen, bis der Rand leicht aufgeht. Diese kurze Vorbackzeit hilft, den Boden knusprig zu machen, ohne den Belag zu belasten.
  5. Käse und Belag hinzufügen:Nimm die Pizza kurz aus dem Ofen und verteile jetzt den Käse auf der Tomatensauce. Dadurch verhinderst du, dass der Käse zu schnell verläuft oder verbrennt und an Geschmack und Textur verliert. Bei Bedarf kannst du jetzt auch weitere Zutaten auflegen. Schiebe die Pizza für weitere 1–2 Minuten zurück in den Ofen, bis der Käse geschmolzen ist und der Rand goldbraun und fluffig aussieht.
  6. Die richtige Schiene wählen:Für eine knusprige Pizza sollte das Backblech oder Pizzablech auf der unteren Schiene des Ofens platziert werden. Für dickere Teigvarianten, wie die „Pizza al Taglio“, empfiehlt sich die mittlere Schiene, um den Teig gleichmäßig durchzugaren.
  7. Grillfunktion für den letzten Schliff:Wer die Oberfläche besonders knusprig und den Käse leicht gebräunt haben möchte, kann die Grillfunktion des Ofens für die letzten 1–2 Minuten zuschalten. Behalte die Pizza dabei gut im Blick, um ein Überbacken zu vermeiden.
  8. Servieren und genießen:Nimm die Pizza aus dem Ofen, schneide sie in Stücke und serviere sie am besten frisch. Ein paar frische Basilikumblätter oder ein Spritzer Olivenöl geben den finalen, aromatischen Touch.

Mit diesen Schritten und dem Vorbacken gelingt auch im Haushaltsbackofen eine Pizza, die knusprig, aromatisch und perfekt gebacken ist – einfach ausprobieren und genießen!

Bild von Andreas Riedelmeier auf Pixabay