Zu Besuch in der Pastahauptstadt Italiens

28. Oktober 2024   •   

4 Minuten Lesedauer

Unser Besuch in Gragnano hat uns gezeigt, wie viel Leidenschaft und handwerkliches Können in jeder Nudel steckt. Ein kurzer Reisebericht.

Die Wiege der Pasta

Als Pastaliebhaber wollten wir es uns nicht nehmen lassen, einmal die Pastahauptstadt Italiens zu besuchen: Gragnano. In Münster haben wir zwar nicht die italienischen Temperaturen, doch Gragnano, ein Ort an der Amalfiküste nahe Neapel, lebt und atmet Pasta wie kein anderer. Die Stadt steht für italienische Pastageschichte. In ihrer Blütezeit im 19. Jahrhundert lebte fast jeder Einwohner von der Pastaherstellung. Damals gab es hier über 300 Pastificio, von denen heute nur noch 12 übrig sind – und wir hatten das Glück, einen dieser traditionellen Hersteller zu besuchen.

Gragnano – Ein Ort mit Geschichte und Tradition

Gragnano liegt wunderschön eingebettet zwischen den Bergen und der Amalfiküste, nicht weit von Neapel entfernt. Die Stadt hat seit Jahrhunderten die perfekten klimatischen Bedingungen, um Pasta auf natürliche Weise zu trocknen. Der Kamineffekt, der durch die spezielle Bauweise der Stadt entsteht, sorgt für eine leichte Brise, die einst durch die Via Roma wehte und die Pasta unter freiem Himmel trocknete. Diese Tradition, die als das „Neapolitaner System“ bekannt ist, machte die Stadt weltberühmt. Die Pasta wurde in verschiedenen Phasen getrocknet – erst in der Sonne, dann in kühlen Kellern – eine Kunst, die heute noch in den modernen Trockenschränken simuliert wird.

Besuch Pastaficio Gragnano

Ruine eine alten Mühle in Gragnano, in der früher Hartweizengrieß für die Pastaherstellungv ermahlen wurde

Unser Besuch bei Pastificio D’Aniello

Natürlich konnten wir uns den Besuch bei einem der traditionellen Hersteller nicht entgehen lassen. Ohne Termin, aber voller Vorfreude, betraten wir die Pastificio D’Aniello, die sich direkt an der berühmten Via Roma befindet. Zu unserer Überraschung und Freude nahm sich Antonio Gentile, der Chef des Hauses, höchstpersönlich die Zeit, uns durch seine Manufaktur zu führen. Trotz seines vollen Terminkalenders zeigte er uns jeden Schritt der Pastaherstellung und erklärte uns geduldig die Feinheiten seines Handwerks.

Besuch Pastaficio Gragnano

Die Kunst der Pasta – Ein Blick hinter die Kulissen

Antonio Gentile gewährte uns einen tiefen Einblick in das, was er liebevoll „die weiße Kunst“ nennt – die Kunst des Nudelmachens, die in Neapel eine lange Tradition hat. In der Pastificio D’Aniello sahen wir, wie der Teig durch eine Maschine gepresst wird, die einem überdimensionalen Fleischwolf ähnelt. Der Teig wird durch eine Matrize gedrückt, die der Pasta ihre Form verleiht. Diese Matrizen sind austauschbar und bestimmen, ob am Ende Spaghetti, Paccheri oder Fusilli aus der Maschine kommen. Ein automatisch gespanntes Messer sorgt für die richtige Länge der Nudeln.

Besuch Pastaficio Gragnano
Besuch Pastaficio Gragnano
Besuch Pastaficio Gragnano

Qualität braucht Zeit – Der Schlüssel zu echter Pasta

Das Besondere bei D’Aniello: Die Pasta wird bei niedrigen Temperaturen getrocknet, maximal bei 40°C. Das dauert zwischen 24 und 40 Stunden – viel länger als in der industriellen Herstellung, wo die Pasta oft bei über 100°C in wenigen Stunden getrocknet wird. „Zeit ist das Geheimnis“, sagte uns Antonio, „und das schmeckt man.“ Diese langsame Trocknung erhält die Nährstoffe und verleiht der Pasta ihre charakteristische raue Oberfläche, die Soßen perfekt aufnimmt. Die Pasta wird dann in speziellen Trockenschränken gelagert, die das natürliche Klima von Gragnano simulieren – eine Mischung aus warmen Tagen und kühlen Nächten, begleitet von der perfekten Luftfeuchtigkeit.

Besuch Pastaficio Gragnano

Ein Stück Gragnano für deine Küche – Der Pastamaker Leonardo Torkio

Natürlich haben wir in unserem Shop keine riesigen Pastamaschinen wie in Antonios Manufaktur, mit denen man im großen Stil Pasta herstellen kann. Aber wir bieten eine kompakte Lösung für deine Küche: den manuellen Pastamaker Leonardo Torkio OK. Dieses kleine Gerät funktioniert ganz ähnlich wie die großen Maschinen, die wir in Gragnano gesehen haben – nur, dass du statt Strom ein wenig Muskelkraft brauchst.

Auch der Leonardo Torkio OK arbeitet mit Bronzematrizen, die der Pasta ihre raue Oberfläche verleihen, sodass jede Soße perfekt an den Nudeln haftet – genau wie bei Antonio in Gragnano. Der Teig wird oben eingefüllt, dann wird er durch eine Förderschnecke aus lebensmittelechtem Kunststoff gedrückt, die ihn sanft durch die Bronzematrize presst. Das Ergebnis: authentische, selbstgemachte Pasta mit einer Qualität, die an die handwerkliche Tradition aus Gragnano erinnert.

Dank des funktionellen Designs mit einem Saugfuß kannst du das Gerät stabil auf vielen Oberflächen befestigen und mühelos deine Lieblingsnudeln formen. Mit den drei austauschbaren Matrizen kannst du verschiedene Nudelsorten herstellen – und so ein kleines Stück Gragnano-Kunst in deine eigene Küche holen.Buon Appetito und bis zum nächsten Mal!

manuelle pasta handpresse messing matrizen
manuelle nudelpresse leonardo torkio ok
manuelle pasta handpresse 4
manuelle pasta handpresse 5

Fazit: Handwerk trifft Heimküche

Unser Besuch in Gragnano hat uns gezeigt, wie viel Leidenschaft und handwerkliches Können in jeder Nudel steckt. Auch wenn du zu Hause nicht die riesigen Maschinen einer Pastamanufaktur hast, kannst du mit unserer manuellen Nudelpresse Leonardo Torkio OK den gleichen Prozess nachstellen. So holst du dir ein Stück der Kunst aus Gragnano in deine Küche – für frische, selbstgemachte Pasta ganz nach italienischem Vorbild.

Buon Appetito!