Traditionelle japanische Ramen-Nudeln selber machen

13. April 2023   •   

8 Minuten Lesedauer

In unserem Rezept stellen wir leckere Ramen Nudeln selber her und ersetzen Kansui durch gebackenes Natron.

Themen in diesem Beitrag:

Traditionelle japanische Ramen-Nudeln selber machen

Ramen-Nudeln sind eine traditionelle japanische Teigware, die in einer herzhaften Brühe serviert wird und oft mit verschiedenen Beilagen wie Fleisch, Gemüse und Eiern garniert wird. Diese köstlichen Weizennudeln zeichnen sich durch ihre elastische Textur und den leicht alkalischen Geschmack aus, der durch die Verwendung von Kansui, einer speziellen alkalischen Wasserlösung, erreicht wird.

Ramen-Nudeln haben in der globalen kulinarischen Welt an Popularität gewonnen und sind in vielen Geschmacksrichtungen und Variationen erhältlich, die sich in ihrer Brühe, den verwendeten Zutaten und der Zubereitung der Nudeln unterscheiden. Typische Ramen-Brühen können auf Basis von Hühner-, Schweine- oder Fischbrühe hergestellt werden und mit Sojasauce, Miso oder Salz gewürzt sein.

Die Nudeln selbst können in unterschiedlichen Dicken und Formen hergestellt werden, was den verschiedenen regionalen Stilen von Ramen in Japan entspricht. Von dünnen, festen Nudeln in der nördlichen Region Hokkaido bis hin zu dickeren, weicheren Nudeln in der südlichen Region Kyushu findet jeder Ramen-Liebhaber seine bevorzugte Konsistenz.

Da Kansui hierzulande nur schwer erhältlich ist, stellen wir hier unser Rezept vor, bei dem wir Kansui durch gebackenes Natron ersetzen. Gebackenes Natron fungiert als Alkali, das den Nudeln ihre gelbliche Farbe und elastische Textur verleiht.

“Eine Schüssel Ramen zu essen ist eine tiefe, komplexe Angelegenheit. Um sie zu genießen, muss man sowohl die Essstäbchen als auch den Löffel beherrschen. Man muss wissen, wie man die Nudeln schlürft. Man muss die Brühe kosten und die Nudeln und die Beilagen genießen. All das in einem einzigen Schüsselchen Ramen.”
Haruki Murakami, 1Q84

Rezept für selbstgemachte Ramennudeln

Zutaten:

  • 500 g Weizenmehl (Typ 550 oder höher)
  • 2,5 TL gebackenes Natron (siehe Anleitung unten)
  • 250 ml Wasser
  • Eine Prise Salz

Anleitung zum Herstellen von gebackenem Natron:

  1. Heizen Sie den Backofen auf 120 °C vor.
  2. Verteilen Sie das Natron gleichmäßig auf einem Backblech mit Backpapier.
  3. Backen Sie das Natron für etwa 1 Stunde. Dadurch wird es zu Natriumcarbonat umgewandelt.
  4. Lassen Sie das gebackene Natron abkühlen und bewahren Sie es in einem luftdichten Behälter auf.

Anleitung für die Ramen-Nudeln:

  1. In einer Schüssel das Mehl, gebackenes Natron und Salz vermischen.
  2. Wasser langsam hinzufügen und dabei mit einer Gabel oder den Händen vermischen, bis ein krümeliger Teig entsteht.
  3. Den Teig auf eine leicht bemehlte Arbeitsfläche geben und von Hand kneten, bis er glatt und elastisch ist (etwa 10 Minuten). Falls der Teig zu trocken ist, etwas Wasser hinzufügen. Ist er zu klebrig, etwas Mehl hinzufügen.
  4. Den Teig mit Frischhaltefolie abdecken und 30 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
  5. Nach der Ruhezeit den Teig halbieren und jeweils zu einer dünnen Platte ausrollen. Je nach Vorliebe können die Nudeln dicker oder dünner gemacht werden.
  6. Schneiden Sie die Teigplatten mit einem scharfen Messer oder einer Nudelmaschine in dünne Streifen, um Ramen-Nudeln zu erhalten.
  7. Die Ramen-Nudeln leicht bemehlen, um ein Zusammenkleben zu verhindern, und bis zur Verwendung aufbewahren.

Um die Nudeln zu kochen, bringen Sie einen großen Topf mit Wasser zum Kochen und geben Sie die Nudeln hinein. Kochen Sie sie 2-4 Minuten, bis sie al dente sind. Die Garzeit hängt von der Dicke der Nudeln ab. Die gekochten Nudeln abgießen und sofort mit Ihrer bevorzugten Ramen-Brühe und Toppings servieren.

Kann man den Teig aus diesem Rezept für die Ramen Nudeln auch mit einer Nudelmaschine mit Walzen verwenden?

Ja, Sie können den Teig aus diesem Rezept für Ramen-Nudeln auch mit einer Nudelmaschine mit Walzen verarbeiten. Wir haben hierzu die Atlas 500 des italienischen Herstellers Marcato benutzt – das funktioniert gang wunderbar.

Kann man den Teig aus diesem Rezept für die Ramen Nudeln auch mit einer Nudelmaschine mit Matrizen verarbeiten?

Ja, Sie können den Teig aus diesem Rezept für Ramen-Nudeln auch mit einer Nudelmaschine mit Matrizen verarbeiten, z.B. unsere manuelle Pasta-Handpresse für Messing-Matrizen. Nudelmaschinen mit Matrizen ermöglichen es Ihnen, Nudeln in verschiedenen Formen und Größen herzustellen, indem der Teig durch die gewählte Matrize extrudiert wird. dafür sollte der Teig aber eine andere Struktur haben und eher die Konsistenz ähnlich einem Streuselkuchen-Belag haben. Dazu müssen Sie wahrscheinlich den Feuchtigkeitsgehalt des Teiges reduzieren, um die gewünschte Konsistenz zu erreichen.

Zutaten:

  • 500 g Weizenmehl (Typ 550 oder höher)
  • 2,5 TL gebackenes Natron
  • 200 ml Wasser (weniger als im Originalrezept)
  • Eine Prise Salz

Anleitung:

  1. In einer Schüssel das Mehl, gebackenes Natron und Salz vermischen.
  2. Fügen Sie langsam das Wasser hinzu und mischen Sie es mit einer Gabel oder Ihren Händen, bis ein krümeliger Teig entsteht, der die Konsistenz von Streuselkuchen-Belag hat.
  3. Lassen Sie den krümeligen Teig etwa 10 Minuten ruhen, damit das Mehl die Flüssigkeit aufnehmen kann.

Um die Nudeln mit einer Nudelmaschine mit Matrizen herzustellen, befolgen Sie die folgenden Schritte:

  1. Teilen Sie den krümeligen Teig in kleinere, handhabbare Portionen auf.
  2. Bereiten Sie Ihre Nudelmaschine mit der gewünschten Matrize für Ramen-Nudeln vor. Stellen Sie sicher, dass die Maschine sauber und gut montiert ist, bevor Sie beginnen.
  3. Füttern Sie den krümeligen Teig langsam in die Nudelmaschine und drehen oder betätigen Sie den Hebel, um den Teig durch die Matrize zu extrudieren. Achten Sie darauf, dass der Teig gleichmäßig extrudiert wird und nicht zu schnell oder zu langsam herauskommt. Der Druck, der durch das Extrudieren entsteht, sollte dazu führen, dass der krümelige Teig zusammenhält und Nudeln bildet.
  4. Schneiden Sie die extrudierten Nudeln auf die gewünschte Länge und bemehlen Sie sie leicht, um ein Zusammenkleben zu verhindern.
  5. Wiederholen Sie diesen Vorgang mit dem restlichen Teig.

Beachten Sie, dass der Teig möglicherweise etwas fester sein muss, um problemlos durch die Matrize einer Nudelmaschine zu gehen. Wenn der Teig zu feucht ist, fügen Sie etwas Mehl hinzu, bis er die gewünschte Konsistenz erreicht.

Ist Backpulver gleich Natron?

Nein, Backpulver und Natron sind nicht dasselbe, obwohl sie häufig in ähnlichen kulinarischen Anwendungen verwendet werden. Beide sind chemische Triebmittel, die helfen, Teige und Gebäck aufzulockern, aber sie unterscheiden sich in ihrer chemischen Zusammensetzung und Reaktion.

Natron, auch bekannt als Natriumbicarbonat oder Natriumhydrogencarbonat (NaHCO3), ist eine alkalische Substanz. Wenn es mit einer sauren Zutat (z.B. Essig, Zitronensaft, Joghurt) und Feuchtigkeit in Kontakt kommt, bildet es Kohlendioxidgas, das den Teig aufgehen lässt. Da Natron einen starken Eigengeschmack hat, sollte es in Rezepten sparsam verwendet werden und ist am besten geeignet, wenn eine saure Zutat vorhanden ist, um die alkalische Wirkung auszugleichen.

Backpulver besteht aus Natron, einer Säure (normalerweise Monocalciumphosphat oder ein anderes Säurephosphat) und einem Füllstoff (normalerweise Stärke). Durch die Kombination von Natron und einer trockenen Säure in einem einzigen Produkt wird die chemische Reaktion, die zur Freisetzung von Kohlendioxidgas führt, erst ausgelöst, wenn Feuchtigkeit hinzugefügt wird. Backpulver ist also besser geeignet für Rezepte, die keine saure Komponente enthalten.

Während Natron und Backpulver nicht gleich sind, können sie in bestimmten Fällen austauschbar verwendet werden, wenn Sie das Verhältnis anpassen und sicherstellen, dass genügend Säure im Rezept vorhanden ist, um die alkalische Wirkung von Natron auszugleichen.

Sollte man für Ramen Nudeln gebackenes Natron oder Backpulver verwenden, oder ist das egal?

Für Ramen-Nudeln ist es besser, gebackenes Natron zu verwenden, da es alkalischer ist als gebackenes Backpulver und den gewünschten Effekt auf die Textur und Farbe der Nudeln stärker erzeugt. Gebackenes Natron (Natriumcarbonat) verleiht den Nudeln eine gelbliche Farbe, eine elastische Textur und den charakteristischen Geschmack, den man von Ramen-Nudeln erwartet.

Gebackenes Backpulver hingegen ist weniger alkalisch als gebackenes Natron, da es aus einer Mischung von Natron, einer Säure und einem Füllstoff besteht. Obwohl es möglicherweise einige der gewünschten Effekte auf die Ramen-Nudeln erzielen kann, ist es weniger effektiv als gebackenes Natron und würde möglicherweise nicht die gleiche Qualität der Nudeln ergeben.

Um gebackenes Natron herzustellen, backen Sie einfach Natron (Natriumbicarbonat) im Ofen bei 120 °C für etwa 1 Stunde. Dadurch wird das Natron in Natriumcarbonat umgewandelt, welches ideal für die Herstellung von Ramen-Nudeln ist.

Tipps und Tricks

  1. Teigruhezeit: Lassen Sie den Teig mindestens 30 Minuten ruhen, bevor Sie ihn weiterverarbeiten. Dies gibt dem Mehl Zeit, die Flüssigkeit aufzunehmen, und ermöglicht eine gleichmäßigere Textur der Nudeln.
  2. Nudeldicke: Die Dicke der Nudeln kann je nach Vorliebe variieren. Experimentieren Sie mit verschiedenen Dicken, um herauszufinden, welche Ihnen am besten schmeckt.
  3. Nudelkochzeit: Achten Sie darauf, die Nudeln nicht zu überkochen. Ramen-Nudeln sollten al dente sein, d.h. sie sollten noch etwas Biss haben. Die genaue Kochzeit hängt von der Dicke der Nudeln ab, aber 2-4 Minuten sind in der Regel ausreichend.
  4. Brühe: Eine gute Brühe ist entscheidend für ein schmackhaftes Ramen-Erlebnis. Nehmen Sie sich Zeit, um eine aromatische und reichhaltige Brühe zuzubereiten, die die Nudeln und die Beilagen ergänzt.
  5. Beilagen: Seien Sie kreativ bei der Auswahl der Beilagen für Ihre Ramen. Typische Zutaten sind Fleisch (z.B. Schweinefleisch, Hühnerfleisch), Gemüse (z.B. Spinat, Bambussprossen, Mais), Eier (z.B. weich gekochte, marinierte Eier) und Algen (z.B. Nori). Experimentieren Sie mit verschiedenen Kombinationen, um Ihre perfekte Schüssel Ramen zu kreieren.
  6. Servieren: Servieren Sie die Ramen-Nudeln sofort nach dem Kochen, um die beste Textur und den besten Geschmack zu gewährleisten. Die Nudeln sollten heiß sein und die Brühe sollte kochend heiß sein, damit sie sich beim Servieren perfekt vermischen.
  7. Slurping: In Japan ist es üblich, Ramen-Nudeln lautstark zu schlürfen. Dies kühlt die Nudeln ab und lässt mehr Luft in den Mund, wodurch das Aroma der Brühe und der Nudeln intensiviert wird.